Beschreibung der Art Das Lebermoos wächst in braunroten bis fast schwarzen, dicht verwobenen, feucht speckig glänzenden Rasen.
Einzelpflanzen 3-5 cm lang niederliegend bis etwas aufsteigend, wenige mm breit. Sproßspitzen etwas einseitswendig. Flankenblätter länger als breit, bis ⅓ in zwei zugespitzte verschiedengroße Lappen geteilt. Lappen gegeneinander gebogen. Dadurch erscheinen die Blätter etwas hohl. Die Zellen der Blattlamina besitzen verdickte Querwände und Eckverdickungen.
Ökologie im Allgäu A. assimile wächst im Gebiet auf feuchtem sauren Humus an nordexponierten kalkfreien Felsen (Radiolarit) in alpiner Lage. Begleitet wird das Lebermoos an der Fundstelle im Kleinwalsertal von den Azidophyten Bazzania tricrenata, Dicranodontium denudatum, Diplophyllum taxifolium, Polytrichastrum alpinum und Racomitrium lanuginosum. Am Fundort bei Holzgau ist die Art mit Diplophyllum taxifolium, Gymnomitrion concinnatum, Lophozia sudetica und Marsupella commutata vergesellschaftet.
Verbreitung im Allgäu Das Moos wurde das erste Mal 2014 in einem Seitental des Kleinwalsertals (Südliche Walsertaler Berge) für das Gebiet entdeckt. Im Sommer 2015 gelang ein weiterer Fund bei Holzgau (Zentrale Allgäuer Alpen).
Beide Funde stellen die einzigen Nachweise im Naturraum der Nördlichen Kalkalpen dar.
Die nächsten Fundorte der Art befinden sich im Verwall und Montafon in Vorarlberg (AMANN et. al. 2013).
Bestand und Gefährdung im Allgäu A. assimile wächst an der Fundstelle im Kleinwalsertal in 0,5 m² großen Populationen. Am Fundort bei Holzgau ist die Art dagegen nur in wenigen Rasen anzutreffen (< 0,3 dm²). Durch die exponierten schwer zugänglichen Standorte, an denen das Moos wächst, ist eine direkte Gefährdung auszuschließen. Aber eine potentielle Gefährdung wegen extremer Seltenheit ist durchaus anzunehmen.